Wissenswertes

Hier finden sich Allerlei lesenswerte Dinge über Hunde und Training von mir oder anderen geschrieben

Wie dein Hund gut durch den Sommer und die heißen Tage kommt!

Sommerzeit ist Hitzezeit und das ist für viele Vierbeiner durchaus eine Herausforderung insbesondere, wenn dein Hund vielleicht gesundheitliche Probleme hat oder schon älter ist.
Und wie bei uns Menschen gibt es Hunde, die empfindlicher auf Wärme reagieren als andere. Je nach Fellbeschaffenheit, Gesundheit und Veranlagung. Temperaturen, die wir selbst als angenehm empfinden sind für manchen Hund schon kaum auszuhalten. Auch kann die Herkunft eine Rolle spielen. Mit einem Alsakan Malamute (nordischer Hund, dichtes dickes Fell) ist im Sommer oftmals nichts anzufangen, während ein Rhodesien Ridgeback weniger Probleme hat.

Hunde haben eine andere Wärmeregulation als wir und können nicht wie wir in dem Maß schwitzen.
Weshalb es auch schneller als man manchmal denkt zu einem lebensgefährlich werdenden Hitzschlag kommen kann. Das kann bei empfindlichen Hunden durchaus schon bei einer vermeintlich kleineren Runde der Fall sein. Hier könnt ihr schauen, woran ihr einen Hitzschlag erkennen könnt https://www.drhoelter.de/tierarzt/tierkrankheiten/hitzschlag-bei-hunden.html

Deshalb keine große Anstrengung und Belastung bei heißem Wetter. Keine Gewaltmärsche, große Strecken, schnelles Laufen, mit Hund joggen und neben dem Rad herlaufen geht bei Hitze gar nicht
(eigentlich ist Radfahren mit Hund niemals oder nur in Ausnahmefällen eine gute Idee!!!!)

Gesundheitlich belastete Hunde, insbesondere Herz/ Kreislauf und sehr alte Hunde, haben ihre Schwierigkeiten mit dem Wetter. Oft auch nachts. Sie kommen nicht zur Ruhe und wissen oft nicht wohin mit sich und sie drohen wirklich zu kollabieren. Kühlmatten helfen bei einigen gut.
Je nach Wohnsituation kann es z.b. in Dachgeschosswohnungen wirklich sehr, sehr warm werden. Hier kann man sicher über ein Klimagerät nachdenken. Auch ein Ventilator kann schon etwas helfen.
Ein kühles feuchtes Handtuch in den Achseln und hinten in der Leiste. Bitte nur kühl nicht eisig kalt.

Ich persönlich würde einen Hund mit viel Fell und viel Unterwolle im Frühjahr/ Sommer scheren lassen. Vielen Hunden bringt dies enorme und spürbare Erleichterung.

Auch zu Hause und im Garten sollte immer ausreichend frisches Wasser für den Hund bereitstehen.
Ebenso sollten im Garten ausreichend Schattenplätze zur Verfügung stehen oder der Hund kann sich unter einem Baum eine Kuhle buddeln. Die Erde kühlt und einige Hunde machen dies Instinktiv.
Kleine Wasserschlachten mit dem Schlauch machen vielen Hunden Spaß und es kühlt ab.

Die Gefahr der Insektenstiche ist im Sommer immer gegeben und man sollte auch immer an so etwas denken. Schnappt der Hund nach Wespe und Co. Ist immer die Gefahr gegeben, dass diese auch mal ins Maul sticht, was relativ schnell lebensbedrohlich werden kann. Das gleiche gilt, wenn der Hund allergisch reagiert. Dann ist auch egal, wo er gestochen wird. In so einem Fall muss man unbedingt Notfallmedikamente bereit haben und immer die Möglichkeit schnellstens einen Tierarzt zu erreichen. Auch Stiche in die Pfote kommen recht häufig vor und der Hund erschreckt sich, denn es tut schon weh. Oft gibt es Schwellungen. Hier hilft kühlen und ein bisschen Zuspruch. https://www.erste-hilfe-beim-hund.de/cgi-php/rel00a.prod/joomla/Joomla_1.6/index.php/insektenstich

Bitte, bitte lasst euren Hund nicht, auch nicht kurz, bei hohen Temperaturen im geschlossenen Auto zurück!!! Es besteht schon nach kurzer Zeit akute Lebensgefahr. Auch wenn ihr das Auto jetzt im Schatten abstellt, kann das 20 Minuten später schon ganz anders aussehen, da die Sonne wandert. Geht bitte dieses Risiko einfach nicht ein, sondern schaut nach Alternativen oder nehmt es einfach in Kauf eine Extratour zu fahren.

Abkühlung tut bei diesem Wetter nicht nur uns, sondern auch dem Vierbeiner gut.
Schwimmen tun einige Hunde wirklich gerne und es kühlt ab. Auch hier gibt es aber einiges zu beachten, bzw. kann es auch zu einigen unangenehmen Begleiterscheinungen kommen. Es ist gut, das Schwimmen mit dem Hund zu üben und ihn am besten an eine Schwimmweste zu gewöhnen. Ein zu viel ist also auch hier nicht das Mittel der Wahl. Hier einige Stichworte dazu:
-Blaualgen können tödlich sein
-Wasserrute
-Wasservergiftung
-Trotz Wasser und Strand kein Schatten. Bitte auch hier für Schatten sorgen
-Unbedingt Trinkwasser mitnehmen, wenn man am Meer ist. Salzwasser ist nicht bekömmlich.
-Hunde ertrinken, aus unterschiedlichen Gründen, öfter als gedacht.
-Auf Strömung achten
-Bei kleinen Hundepools Wasser regelmäßig erneuern, da sich Algen und Krankheitserreger bilden können
Hier findest ihr einen sehr gut zusammengefassten Artikel dazu: https://lernpfote.de/blog/schwimmen-mit-hund/

Eine kühle Erfrischung kann man dem Hund auch mit einem „Eis“ bereiten. Indem man z.B.
Hühnerbrühe in Eiswürfelbehältern einfriert oder einen Kong mit leckeren Dingen befüllt und einfriert. Füllungen wie Thunfisch mit Joghurt, Hipp Gläschen mit Hüttenkäse, Gemüse und Obst was für den Hund geeignet ist, kann auch mit rein. Erlaubt ist, was der Hund verträgt, mag und was Hunden grundsätzlich bekommt.
https://www.planethund.com/hundeernaehrung/hundeeis-selber-machen-besten-rezepte.html

Hundepfoten sind zwar um einiges Robuster als nackte Menschenfüße, dennoch kann Asphalt schon recht heiß werden, weshalb man lange Asphaltstrecken eher vermeiden sollte.

Hunderunden sollte man an die Wettersituation anpassen. Wie z.B.
- Andere Tageszeiten wählen, wo es nicht so heiß ist.
- Langsamer und kürzer halten und dafür im Garten oder Haus für etwas mehr Beschäftigung sorgen so wie der Hund dies braucht.
- Die Runde in den Wald und schattige Parks verlagern

- Viele Hunde freuen sich wenn es auf der Runde eine Möglichkeit gibt ins Wasser zu gehen um sich abzukühlen
- Auf Hundesport sollte lieber verzichtet werden
-Unbedingt sollte man Wasser mitnehmen. Im Handel gibt es entsprechendes Equipment von Flaschen mit Napf zum umhängen z.B
- Trinken aus Pfützen vermeiden, da sich dort bei großer Wärme oft Krankheitskeime bilden
- Belohnungen sollten der Wärme angepasst werden. Lieber etwas nehmen was erfrischt und nicht zu trocken ist. Selbst befüllte Tuben mit Hippgläschen+ Joghurt , gekochtes Hühnchen z.B. kommen bei Wärme oft besser an als Trockenfutter und Co.

Wenn man ein paar Dinge beachtet und entsprechende Vorkehrungen trifft, dann steht einem schönen Sommer nichts im Wege

 

Text: Gudrun Scholz Hundeschule HundgeRecht

 

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Mal wieder Silvester!

 

Wie jedes Jahr finden sich viele nützliche und unsinnige Ratschläge im Netz zum Thema Silvesterangst.

Hier in Kürze ein paar in meinen Augen wichtige Dinge:

 

- Hunde bitte unbedingt draußen sichern. Je ängstlicher und schreckhafter, desto wichtiger. Dies gilt auch schon Tage vorher. Aufpassen das der Hund nicht aus dem Garten oder einer Tür in Panik weglaufen kann!

- Haustiere an Silvester nicht alleine lassen. Auch nicht, wenn sie keine Angst haben.

-Im Haus für angenehmen Rückzugsorte sorgen.

-Jalousien runter.

-Gegen Mitternacht Radio oder Fernseher etwas lauter stellen.

- Das braune Rauschen hat auf manche Hunde einen guten Effekt! Gerne auch gleichzeitig mit den Taiko Drums!

- Kann der Hund kauen und schlecken am besten etwas anbieten wie Kauartikel die er mag oder einen gefüllten Kong.
- Sorgt für Entspannung mit Klang, Duft o.ä.
- Bei großer Angst schon vor Weihnachten beim Tierarzt nach geeigneten Medikamenten fragen. Diese müssen oft schon einige Tage vorher gegeben werden!
- Ihr dürft und müsst euren Tieren bitte unbedingt beistehen, wenn sie Angst haben. Ihr dürft alles tun, was eurem Tier gut tut wie Körperkontakt, streicheln etc. Natürlich bitte ohne selbst übertrieben und unnatürlich zu wirken. Ein Hund der Nähe möchte bekommt dies, ein Hund der Rückzug möchte dem richtet ihr vorher ein schönes Plätzchen ein wie und wo er es braucht. Seid für ihn da so wie es für ihn gut ist.
- Das wichtigste aber ist: Hat euer Hund Schwierigkeiten mit Silvester oder auch anderen Geräuschen dann beginnt das Training für Silvester am 1.1.. Man kann so einiges tun, was die Sache etwas besser macht wie Sicherheitszone aufbauen, den Hund etwas robuster gegen Geräusche machen, dem Hund Strategien zeigen wie er sich selbst helfen kann denn manchmal ist kein Mensch in der Nähe und der Hund alleine zu Hause. Es gibt Möglichkeiten Gassistrecken so zu gestalten, dass sie am Nachmittag noch möglich sind, Entspannungstraining etc pp. Lasst euch da begleiten und wir machen einen individuellen Plan.
Eine Alternative kann es auch sein seinen Urlaub über Silvester in einer Böller freien Region zu planen. Diese Unterkünfte sind allerdings weit im Voraus ausgebucht! Eine Übernachtung in einem Flughafenhotel kann auch eine Möglichkeit sein. Diese sind durch den Fluglärm extrem gut schallisoliert. Für einige kann es auch eine Lösung sein einige Zeit auf der Autobahn zu fahren.
Angst wird unbehandelt in der Regel immer mehr. Die Angst setzt im Verlauf der Zeit immer früher ein und die Geräusche werden immer mehr und schwächer auf die der Hund reagiert, denn Angst zieht Kreise. Wie ein Stein den man ins Wasser wirft. Deshalb gehört Angst bitte immer bearbeitet. Egal ob Geräuschangst (vor Silvester, Gewitter, Schüsse oder sonstiges), Trennungsstress oder Ängste vor Menschen, Fahrzeugen, Artgenossen etc!

Bitte meldet euch bei mir wenn ihr dort das eine oder andere bearbeiten wollt. Aber bitte nicht erst im November!

Gudrun

Auch hier findest ihr noch gute Infos vor allem zum Thema geeignete Medikamente: 

https://www.easy-dogs.net/social-support/

https://www.vet-dogs.de/silvesterangst-bei-hunden-so-kommt-ihr-entspannt-ins-neue-jahr/

https://www.tierarztpraxis-kolonnadenviertel.de/post/silvester-und-die-trickkiste


Wie kommst du zu dem Verhalten deines Hundes das du gerne haben möchtest?

 

Vielleicht hast du dich schon einmal oder auch schon öfter gefragt was du tun kannst damit dein Hund

sich mit dir in der Umwelt bewegt und du das Gefühl hast, du kannst dich auf ihn in vielen Situationen verlassen

dein Hund kommt, wenn du ihn rufst

dein Hund an lockerer Leine läuft

dein Hund bei Begegnungen mit Artgenossen, Menschen, Treckern und vielen anderen individuellen Auslösern relativ gelassen verhält!

 

Das ist tatsächlich etwas, was durchaus etwas von DIR verlangt denn

kein Hund erzieht sich von alleine

kein Hund hat eine Idee davon was richtig und wichtig ist

ein Hund ist eben ein Hund

 

Du solltest dir im Vorfeld Gedanken um Belohnungen machen. Was mag dein Hund, was ist eine wirkliche Belohnung in einer Situation und entspricht es seinem Bedürfnis?

Bist du fit im Thema Markertraining oder lässt dich dabei von jemandem unterstützen, liest vielleicht auch mal ein Buch oder bildest dich zu dem Thema weiter, mit Seminaren, Webinaren, Onlinekursen, Vorträgen etc.um dir eine Wissensgrundlage zu schaffen.

Bist du fit im Thema Körpersprache, welche Bedürfnisse hat mein Hund?

 

Da wir es hier mit lebendigen Wesen zu tun haben sind wir es ihnen doch schuldig auch gut und sinnig mit ihnen umgehen zu können. Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht, und so einiges was mir so begegnet geht doch sehr an den tatsächlichen Bedürfnissen vorbei. Wie ist der Gesundheitszustand meines Hundes? Denn tatsächlich kann auch dies oftmals Auslöser von unerwünschtem Verhalten sein.

 

Natürlich muss nicht jeder Hundetrainer werden Aber werde der Trainer deines Hundes!

Ein gewisses Grundlagenwissen sollte man schon bereit sein sich anzueignen, und zwar deinem Hund zuliebe. Dieses Wissen nimmt dir keiner mehr weg und es kommt somit auch nachfolgenden Hausgenossen zugute.

 

Verhalten was wir gerne für uns und unseren Alltag für wichtig erachten müssen wir dem Hund beibringen. Dabei steht für mich ein liebevoller, fairer, durchdachter und gewaltfreier Umgang im Vordergrund!

Um nun von einem Verhalten zu einem andern von mir gewünschten Verhalten zu kommen braucht es zunächst mal einen Plan. Das bedeutet ich sollte mir Gedanken machen wie soll das Verhalten aussehen, was ist das Zielverhalten.

Der Weg von einem Verhalten zu einem anderen, besseren, idealeren Verhalten nennt man Training.

 

Stell es dir vor wie in der Schule und erarbeite dir im Kopf oder auch gerne auf einem Papier einen Lehrplan. Dieser Lehrplan darf grundsätzlich auch angepasst, optimiert und verändert werden denn wir haben es bei unseren Hunden mit individuellen Lebewesen zu tun, die alle unterschiedlich sind.Auch unsere Lebensumstände, Bedürfnisse und Bedingungen sind ja sehr unterschiedlich.

Wenn du nun also deinen individuellen Lehrplan für DICH und DEINEN Hund hast, dann beginnst du dein Training.

Hier beginnst du erstmal im Kindergarten, an Orten ohne Ablenkung, ggf. mit einem Leckerchen in der Hand damit der Hund verstehen kann was du von ihm möchtest.

 

In der Grundschule wird es nun schon ein kleines bisschen schwieriger und es gibt keine Leckerchen mehr in der Hand, du übst ein Verhalten auch schon mal an anderen Orten ohne oder mit wenig Ablenkungen, du führst Wort und Sichtsignale ein, die Dauer die Signale aufrechterhalten werden sollen steigt allmählich. Im Laufe der Grundschulzeit steigern sich die Anforderungen nach und nach.

 

In der weiterführenden Schule nun steigt die Ablenkung, Verhalten wird stabil gemacht, ihr könnt euch aufeinander verlassen, euer Repertoire erweitert sich, ihr habt viel zusammen erarbeitet und könnt euch gut im Alltag bewegen und habt Spaß miteinander. Vielen reicht hier die mittlere Reife und sie kommen in ihrem Leben gut zurecht. Das ist toll- herzlichen Glückwunsch!

 

Manche möchten nun auch noch das Abitur machen- vielleicht wird hier gemeinsam Hundesport oder ein Hobby betrieben, man fährt gerne zu gemeinsamen Fortbildungen, mancher Mensch hat seine Leidenschaft für das Thema entdeckt und möchte Trainer werden, man möchte sich bestmöglich auf seinen Hund verlassen können, man hat einen riesigen Spaß daran seinem Hund Dinge beizubringen und mit ihm gemeinsam seine Freizeit zu verbringen.

 

Wichtig ist mir bewusst zu machen, dass es schon ein wenig Initiative erfordert und vor allem Verantwortung bedeutet das Leben mit einem Hund zu verbringen. Ein Hund hat Bedürfnisse und möchte gesehen und in seiner Individualität wahrgenommen werden so wie wir auch.

Unsere Hunde sind uns ausgeliefert denn wir bestimmen alles für sie. Sie haben kein Mitsprachrecht bei und mit wem sie unter welchen Lebensbedingungen leben möchten deshalb finde ich es wichtig fair mit ihnen umzugehen und mir Gedanken zu machen wie und was ich ihnen beibringe.

Gudrun

 

Der Hund ist ein Produkt aus Genetik, Erfahrung und Umwelt. Nichts davon hat er sich ausgesucht.”

Dr. Ute Blaschke-Berthold