Die selbsternannten Welpenflüsterer

Ein toller und lesenswerter Artikel von einer lieben Kollegin. Ist man doch immer wieder mit diesem Thema konfrontiert. Bitte schaut genau hin und hinterfragt immer was euch vermittelt wird!

Systemare Agimed – Coaching für Mensch und Mensch mit Hund – Corinne Keller

„Die selbsternannten Welpenflüsterer sprießen schon seit Jahren wie Pilze aus dem Boden. Hartnäckig hält sich ihr Wissen darum, wie man einen Welpen zu erziehen hat.
Manchmal, um nicht zu sagen oft, frage ich mich, wie es manche dieser Menschen schaffen, so zuverlässig konsequent die Neurobiologie zu ignorieren.
Wie will ich etwas von einem Welpen verlangen, wenn das, was der Welpe dafür braucht, in seinem Gehirn noch gar nicht entwickelt ist?
Ich bin jemand, der sich immer wieder bemüht, Verständnis dafür zu wecken, dass wir alle nur aus der Perspektive und mit dem Wissensstand handeln können, die uns im Hier und Jetzt zur Verfügung stehen.
Gleichzeitig finde ich, dass es die Pflicht eines jeden Experten und einer jeden Expertin ist, sich in seinem Bereich mit mehr auseinanderzusetzen als mit dem Wissen, aus dem er oder sie seit 30+/- Jahren schöpft.
Sobald wir andere in der Verantwortung für ein anderes Lebewesen begleiten, beraten und sogar anleiten, sollte uns das eigene Verantwortungsgefühl dazu führen, mehr als nur aus der eigenen Erfahrung zu beraten.
Leben ist im Fluss. Und in diesem Fluss haben wir die Möglichkeit, immer wieder zu prüfen, ob das, was wir im Hier und Jetzt tun, eines Updates bedarf.
Ein Lebewesen, was ins Leben startet, hat es verdient, mit all dem versorgt zu werden, was ihm hilft, zu einem überlebensfähigen Individuum zu werden. „Das habe ich immer schon so gemacht!“ ist manchmal mehr der Garant für ein Fundament auf dem Verhaltensprobleme gedeihen als der Garant für ein Fundament, auf dem Gelingen möglich wird.
Perspektivenwechsel, Reflexion, Wissenszuwachs werden uns immer wieder zeigen, wo wir in der Begleitung von Heranwachsenden Puzzlesteinchen zu einem Gelingendem verändern können. Es mag eine gewisse Eigensicherheit darin liegen, Dinge nicht loszulassen. Doch der eigene Reichtum und damit auch die Möglichkeit, andere zu bereichern, steckt in einer sich wandelnden Konstanz, die sich immer wieder selbst hinterfragt.“
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