Teil II zum Thema Welpen und Kontakte von Maria Rehberger

Da ich da wirklich voll mitgehen kann und es genauso sehe hier noch Teil II und eine Anschließende Ergänzung von Maria Rehberger 
Und da man eben so oft das Gegenteil sieht und hört ist es mir wichtig das hier zu teilen!
Und hier noch Teil 2 zum Thema Hundekontakte und Spiel bei Welpen:
Auf dem Bild seht ihr einige der Hundekontakte, die Hermine im ersten Jahr hatte. Klar, Maya und Emma, die haben Hermine viel beigebracht. Vor allem von Emma hat Mine gelernt, dass nicht jeder Hund Kontakt möchte. Das hat sich sehr ausgezahlt: Hermine merkt sofort, wenn ein Hund keinen Kontakt will und sie lässt diesen Hund dann einfach in Ruhe. Kein Genörgel, kein Gejammer, kein Frust. 😊
Alle anderen Hunde sind mir bekannt. Mir war sehr wichtig, dass Hermine als Welpe und Junghund gute Erfahrungen mit anderen Hunden aller Typen, Altersklassen und Größenklassen und das geht natürlich einfacher, wenn man weiß wie der andere Hund (und vor allem auch dessen Halter:in 🙄🤨) gestrickt ist.
Aber ich war mit Hermine schon auch auf der Hundewiese, als sie etwas älter war. Anfangs hatte ich sie auf dem Arm, damit sie sich alles in Ruhe und vor allem in Sicherheit anschauen konnte. Wenn sie wollte, habe ich sie runtergelassen. Ich habe bei den Besuchen auf der Hundwiese darauf geachtet, dass sie möglichst immer nur mit einem einzigen Hund zur selben Zeit Kontakt hatte, damit sie nicht überfordert wird. Denn – wie viele Terrier – hatte auch Hermine schon als Welpe „Angriff ist die beste Verteidigung“ auf dem Zettel stehen und ich wollte nicht, dass sie in Situationen gerät in denen sie lernt, dass das die sinnvollste Strategie ist. ☠️
Hinsichtlich des künftigen Verhaltens nicht und auch nicht im Hinblick auf die Entwicklung einer sicheren Bindung. ☝️🤓
Wildes Frei“spiel“ in der Gruppe habe ich NIE gesucht oder zugelassen.
Denn auch bei den Hundekontakten gilt: Qualität, statt Quantität. Eine Traumatisierung durch andere Hunde sollte unbedingt vermieden werden und die passiert schneller als man denkt. Der Welpe muss nicht gebissen werden, um ein Trauma zu erleiden. Immer dann, wenn der Welpe sich stark bedroht fühlt und keine Möglichkeit hat, die Situation zu verlassen, ist eine Traumatisierung möglich.
Das bedeutet natürlich keinesfalls, den Welpen in Watte zu packen oder Hundebegegnungen zu meiden.
Aber Sinn und Verstand sollte dabei sein. 🙂
Mein gestriger Beitrag zum Thema Welpen ist auf viel Resonanz gestoßen und auf zwei Facebook-Kommentare möchte ich gerne noch näher eingehen. 🙂
Einer war, dass das Spielen mit anderen Hunden ganz wichtig ist. Das sehe ich anders.
Ich poste deshalb hier nochmal, wie ich auf diesen Kommentar geantwortet habe, Teil 1:
Ich finde das Spielen nicht so wichtig, sondern den Kontakt zu gut sozialisierten älteren Hunden unterschiedlicher Typen. Wenn sich dann ein schönes Spiel ergibt, ist das wunderbar. 😊 Aber ich finde es wichtiger, dass schon die Welpen lernen, dass nicht jeder Hund ein potentieller Spielpartner ist. ☝️Zudem beobachte ich bei Welpen und Junghunden viel mehr das Konfliktverhalten „fiddle“ als echtes Spiel. 🤓 Wenn das dann irgendwann umschlägt und der Hund „fight“ oder „flight“ zeigt, kommen die Leute mit dem Hund zu mir. Aus allen Wolken gefallen, da der Hund „bisher ja immer so schön mit allen anderen Hunden gespielt“ hat. ❗️Spiel unter Welpen ist für mich persönlich eine der anspruchsvollsten Aufgaben beim achtsamen Begleiten❗️
Hermine hatte als Welpe nur Kontakt mit einem anderen Welpen. Ihre Cairn-Terrier-Freundin Effi ist 3 Wochen jünger als sie und als Effi eine Woche in ihrem neuen Zuhause war, haben wir uns zum ersten Mal getroffen. Das seht ihr im Video. Wir haben EXTREM viel gesteuert und an beiden Welpen waren anfangs auch oft die 3-Meter-Leinen dran, um stressfrei eingreifen zu können, wenn es nötig war. Und es WAR nötig, oft. 3 Wochen Altersunterschied machen viel aus. Bei Hunden ähnlicher Bauart, und bei Hunden die sehr unterschiedlich groß werden sowieso. Hermine hat sich oft einfach auf Effi drauf gesetzt. 🙄🙈
Wir haben Effi gerettet, weil die das überhaupt nicht witzig fand. Die beiden wären fies miteinander geworden, hätten wir das nicht gelenkt. 💣💥
Wir müssen immer dran denken: Wir haben es hier auf den Menschen übertragen mit einer Drei- und einer Fünfjährigen zu tun. Wenn zwei Kinder diesen Alters alleine im Sandkasten sitzen, dann frisst einer Sand, der andere kriegt die Schaufel über die Rübe. Bei Welpen ist das kaum anders. 🤷‍♀️
In einem neuen Facebookkommentar zu meinem Welpenbeitrag von Freitag steht, dass Überforderung immer blöd ist, egal in welchem Alter – da stimme ich absolut zu – aber nichts machen auch. Und deshalb sei mein Text zu einseitig.
In meinem Text steht allerdings nirgends, dass man „nichts“ mit dem Welpen machen soll.
Da steht schwarz auf weiß: „…nix von den immer noch zuhauf kursierenden „Das musst du unbedingt machen, der muss ja ordentlich sozialisiert werden!“-Sachen. Bedeutet das also „nichts“? Wohl kaum. 🙂
Deshalb heute ein Auszug dessen, was wir von März bis Anfang August (Alter 8 Wochen bis gut sechs Monate) alles gemacht haben. Auszug bedeutet, es ist keine vollständige Auflistung. Die für mich selbstverständliche Dinge, wie im Auto mitahren und alleinebleiben lernen sind nicht extra aufgeführt.
👉 Regelmäßige Fahrten nach München zur Osteo/Physio wegen Emma
👉 Parkbesuche mit Hundezone
👉 Freunde mit und ohne Hunde besucht
👉 Besuch bekommen, mit und ohne Hund, mit und ohne Kinder
👉 Beim Reinigen des Löschbeckens mit dem Hochdruckreiniger dabei gewesen
👉 Eine Woche im Hundesporthotel Wolf in Oberammergau gewesen
👉 Auf dem Fressnapfparkplatz rumgeeiert und uns alles angeschaut
👉 Den Baumarkt ausgecheckt
👉 Durch die Außenbereiche Starnbergs gegondelt
👉 Im leeren Biergarten Pommes gegessen
👉 Beim Longboardfahren mit dabei gewesen
👉 Regelmäßig am See gewesen
👉 SUPfahren gelernt
👉 Im Pferdestall gewesen
👉 Beim Seminar dabei gewesen
👉 Beim Easy Dogs Summer Break auf Chris‘ Hundeplatz dabei gewesen
👉 Im Café auf der Terrasse gesessen
👉 Unsere liebe Groomerin Dani kennengelernt und sich von ihr pflegen lassen
👉 Unsere liebe Tierärztin Heike kennenlernen und sich von ihr draußen unter freiem Himmel impfen lassen – zwei Mal
👉
❗️Das ist sowas von nicht „nichts“❗️
Das ist unser ganz normaler Alltag zusätzlich zu dem, was Zuhause sonst noch so los ist (Haushaltsgeräusche, Gartenarbeit, usw.) und glaubt mir: DAS REICHT! Es braucht einfach kein Extraprogramm und ich sage aus voller Überzeugung: Extraprogramm zu Sozialisierungs- und Gewöhnungszwecken schadet mehr als es nutzt. ☝️🤓
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